Der Konjunkturbericht Herbst 2020 stellt eine dynamische Verbesserung der Lage der Textil- und Bekleidungsbranche über den Sommer hinweg fest. Gleichzeitig weist er darauf hin, dass die Textil- und Bekleidungsunternehmen ihre Situation als weiterhin überdurchschnittlich ungenügend wahrnehmen. Die dritte Mitgliederumfrage zur Betroffenheit durch die Corona-Krise beleuchtet diese Wahrnehmung etwas genauer.
Die Textil- und Bekleidungsbranche ist weiterhin stark fiebrig. Gegenüber der Situation im Juni sank das Fieber zwar leicht. Gemäss unserem Betroffenheitsbarometer schätzen wir es bei 39.3°, was weiterhin im hohen Bereich liegt. Die geringfügige Senkung rührt daher, dass sich die Lage bei 37 Prozent der Unternehmen gar verschlechtert hat. Bei 63 Prozent Unternehmen trat seit Juni entweder eine Verbesserung ein oder die Lage blieb unverändert. Nach wie vor dominieren der Umsatz- sowie der Bestellungsrückgang als die grössten Problembereiter. Gegenüber den Umfragewerten von Mai-Juni bzw. März-April haben sich die Einbussen zuletzt verringert, eine Kompensation liegt jedoch noch weit entfernt. Für die Branche resultiert seit Februar ein durchschnittlicher Umsatzrückgang von 15 Prozent. Inzwischen ist das Virus selbst auch in den Unternehmen angekommen. Auf Platz drei der grössten Schwierigkeiten figurieren die Arbeitsausfälle aufgrund von Quarantänemassnahmen oder Krankheitsfällen. Sie betreffen rund 46 Prozent der Unternehmen.
Bis zur Bewältigung der Krise bleibt noch ein langer Weg. Rund 40 Prozent der Unternehmen rechnen erst in zwölf Monaten mit einer Normalisierung ihrer Geschäftstätigkeit. Ein starkes Durchhaltevermögen ist gefragt. Dies muss zwingend durch positive Perspektiven seitens der Politik und Gesellschaft gestärkt werden:
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