Der Umsatz des Unterwäsche- und Lingerie-Herstellers Calida sinkt. Steigende Zinsen, die teils hohe Inflation und die anhaltenden geopolitischen Unsicherheiten hätten die Konsumentenstimmung „sehr gedrückt“, heisst es in den Vorabinformationen zum Halbjahresabschluss.
Besonders habe dies dem erst im Februar 2022 akquirierten deutschen Start-up Erlich Textil zugesetzt. Deshalb werde Calida dieses Unternehmen für nachhaltige Wäsche in seinen Büchern künftig als aufgegebenen Geschäftsbereich führen. Die „signifikanten“ Wertberichtigungen in Höhe von 23 bis 25 Millionen Franken werden zum 30. Juni 2023 vorgenommen.
Auch die Marken Aubade und Lafuma Mobilier mussten nach einer starken Wachstumsphase und Rekordergebnissen einen Umsatzrückgang hinnehmen. Doch liegen die Umsätze den Angaben zufolge „deutlich über dem Niveau vor der COVID-Pandemie. Beide Marken erfreuen sich einer äusserst loyalen Kundschaft und bleiben hochprofitabel“. Die ebenfalls 2022 akquirierte nordamerikanische Lingerie-Marke Cosabella konnte ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr steigern. Die Marke CALIDA entwickle sich „äusserst erfreulich“ und hat den Umsatz gesteigert.
In den kommenden Monaten will die Calida Group ihre Wachstumsstrategie Accelerate 2026 einer eingehenden Prüfung unterziehen. Ziel ist ein leichtes organisches Wachstum und eine EBIT-Marge von 10 Prozent.
Der bisherige CEO Timo Schmidt-Eisenhart wird das Unternehmen per Ende Juni 2023 verlassen. Ab dem 1. Juli 2023 wird Felix Sulzberger interimistisch als exekutiver Verwaltungsratspräsident agieren. Thomas Stöcklin wird per 1. Juli 2023 zum Lead Independent VR-Mitglied (Lead Director) ernannt. ce/mm
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