Eine Einigung von grosser Bedeutung: Die Schweiz ist einem Freihandelsabkommen mit Indien einen grossen Schritt näher gerückt. Am vergangenen Wochenende einigten sich Indien sowie die Schweiz unter Guy Parmelin und seiner Wirtschaftsdelegation in den Grundzügen.
Die EFTA-Staaten, zu der auch die Schweiz gehört, und Indien haben sich in den Grundzügen über ein Freihandelsabkommen geeinigt. Dies teilte Wirtschaftsminister Guy Parmelin am Samstagabend mit. Offiziell wurde aber noch nichts unterzeichnet. Auch über den genauen Inhalt ist nichts bekannt. Die Verhandlungen begannen vor 16 Jahren.
Indien ist für die Schweizer Textil- und Bekleidungsindustrie ein wichtiger Akteur. Sowohl im Handel mit Textilien (74 Millionen CHF) wie auch mit Bekleidung (336 Millionen CHF) positioniert sich das asiatische Land unter den zehn wichtigsten Handelspartnern weltweit. Die Mehrheit der gehandelten Güter sind Importe in die Schweiz. Umgekehrt ist Indien ein wichtiger Absatzmarkt für Schweizer Nischenprodukte.
Nach längerer Funkstille nahmen 2023 die Verhandlungen für ein gemeinsames Freihandelsabkommen, das sogenannte Trade and Economic Partnership Agreement (TEPA), wieder Fahrt auf. So sprachen sich während der Gemischten Wirtschaftskommission letzten November in Genf der indische Textilverband CITI und Swiss Textiles in einem gemeinsamen Schreiben für das TEPA und den baldigen Abschluss der Verhandlungen aus. Auf dieser Basis sind mehrere Austauschformate zwischen den Verbänden und deren Mitgliedern geplant. Bereits im Herbst 2022 unterzeichneten der CITI und Swiss Textiles ein MoU zur verbesserten Zusammenarbeit.
Beide Staaten ergänzen sich ideal: indische Produktionskapazität trifft auf Schweizer Know-how und Innovation. Auch der Wille zur nachhaltigen Produktion und zirkulären Wirtschaft ist auf beiden Seiten vorhanden. Zudem bieten die Bereiche Forschung und Ausbildung Möglichkeiten für Zusammenarbeit. Das Abkommen würde der Schweizer und der indischen Textilbranche beste Bedingungen bieten, ihre Zusammenarbeit zu vertiefen und dem bilateralen Handel einen zusätzlichen Schub zu verleihen.
Nun bleibt zu hoffen, dass die Fahrt fortgesetzt wird und in einer möglichst baldigen Unterzeichnung endet.
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