Swiss Textiles befindet sich derzeit gemeinsam mit dem Dachverband der europäischen Textilwirtschaft Euratex in Paris. Von der EU-Kommission und den Mitgliedstaatenfordern fordern sie dringend Massnahmen für gerechte Regeln für Billigmode, die auf Online-Plattformen aus Drittstaaten angeboten werden. Ihre Produkte überschwemmen den Schweizer und europäischen Markt – mit mit gravierenden Folgen für Gesellschaft und Umwelt. Als Mitglied von Euratex unterstützt deshalb auch der Schweizer Branchenverband diesen Appell. Er verlangt zudem von der Schweizer Politik gleich lange Spiesse für alle Marktteilnehmende.
2024 gelangten 4.5 Milliarden Pakete mit Billigmode aus Asien in die EU – oft produziert unter Missachtung von Umwelt-, Sozial- und Sicherheitsstandards. Die Folgen: Überproduktion, mehr Abfall, Risiken für Konsumentinnen und Konsumenten sowie die Unterwanderung von Markenrechten.
Euratex und 20 nationale Mitglieder – darunter Swiss Textiles – haben sich deshalb am 16. September 2025 in Paris versammelt, um die EU-Kommission sowie die Mitgliedstaaten zum raschen Handeln aufzurufen: zu Anpassungen des Zollkodex, zur Aufhebung von Freigrenzen und zur Einführung von Gebühren für Kleinsendungen.
Diese Entwicklung bereitet Swiss Textiles grosse Sorgen.
Hierzulande zeigt sich ein ähnliches Bild: 2024 setzten ausländische Online-Händler rund 600 Millionen Franken mit Modeartikeln um. Täglich erreichen mehrere Hunderttausend Pakete – oft ungenügend deklariert – die Schweiz. Gleichzeitig fallen jährlich über 100’000 Tonnen an Altkleidern an.
Deren Menge steigt und deren Qualität sinkt laufend. Ob die importierte Billigmode den gesetzlichen Produktsicherheitsstandards entspricht, lässt sich kaum überprüfen. Der Grund: Die schiere Masse an Sendungen und die Einfuhr über Privatkonsumenten und -konsumentinnen verhindern wirksame Kontrollen.
«Diese Entwicklung bereitet Swiss Textile grosse Sorgen», sagt Peter Flückiger, Vorsitzender der Geschäftsleitung. Sie hätten darum genaue Forderungen in einem Schreiben an das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO sowie das Bundesamt für Umwelt BAFU, das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit BAZG sowie das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen formuliert.
Damit sollen endlich gerechte Spielregeln für alle auf dem inländischen Markt erreicht werden.
Vorsitzender der Geschäftsleitung
T: +41 44 289 79 31
peter.flueckiger@swisstextiles.ch
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