Rieter will seine Strukturen ausserhalb der Produktion verschlanken. Dafür legt der Textilmaschinenbauer mit Sitz in Winterthur laut seiner Mitteilung zum Halbjahresabschluss das Programm Next Level auf. Dieses hat zum Ziel, die Vertriebskompetenz und die Kundennähe zu stärken, die Kosteneffizienz in der Produktion zu erhöhen und die Fixkosten um 80 Millionen Franken pro Jahr zu senken.
Dazu gehört ein Abbau von 300 Stellen in der Verwaltung. Dieser Abbau beginnt noch 2023. Falls der Abwärtstrend am Markt anhält, sei ein weiterer Abbau von 400 bis 600 Stellen nicht ausgeschlossen, so Rieter. Ende Juni beschäftigte Rieter weltweit 5555 Mitarbeitende. Das Unternehmen rechnet mit einmaligen Kosten für Next Level von 45 bis 50 Millionen Franken.
Rieter hat im ersten Halbjahr einen Umsatz von 758,2 Millionen Franken erwirtschaftet, ein Zuwachs von 22,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Asien ohne China, Indien und die Türkei war im ersten Halbjahr der wichtigste Markt mit einem Umsatz von 227,0 Millionen Franken, gefolgt von Indien mit 131,5 Millionen. Nord- und Südamerika steuerten 105,5 Millionen bei. Die Umsätze in der Türkei und Europa gingen dagegen deutlich zurück.
Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern betrug 25,2 Millionen Franken. Der Reingewinn im ersten Halbjahr betrug 13,3 Millionen gegenüber einem Verlust von 25,2 Millionen im Vorjahreszeitraum.
Der derzeitige Stand der Bestellungen von 1,1 Milliarden Franken entspricht fast einer Halbierung des Vorjahresstandes. Nur in China haben die Bestelleingänge zugelegt. Das Unternehmen rechnet mit einer Belebung des Marktes frühestens im letzten Quartal 2023. ce/stk
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