Es mehren sich die kritischen Stimmen im Schweizer Parlament gegen ausländische Onlinehändler. Diese sind von den momentan geltenden Regeln bspw. in Bezug auf Produktesicherheit ausgenommen und profitieren von besseren Rahmenbedingungen wie bei der Mehrwertsteuer. Swiss Textiles zeigt eine Übersicht zu den aktuellen Vorstössen und fordert, dass so schnell wie möglich gleich lange Spiesse für alle geschaffen werden.
Es tut sich etwas in Bern: Gleich verschiedene Vorstösse von Parlamentarierinnen und Parlamentarier wurden in den vergangenen Wochen eingereicht:
Die Politik hat erkannt, dass gehandelt werden muss.
Bereits in Bern diskutiert wurde die Interpellation von Ständerätin Tiana Angelina Moser. Die Antwort des Bundesrates ist jedoch äusserst unbefriedigend und vage. Hierbei wird in erster Linie auf die Selbstkontrolle der Konsumenten und Konsumentinnen verwiesen. Bisherige Tests zeigen jedoch auf, dass viele Produkte teils gesundheitsschädliche Chemikalien beinhalten. Gleichzeitig ist es für Privatkunden als Laien sehr schwierig eine solche Selbstkontrolle durchzuführen. Gerade aus diesem Grund gibt es das Produktesicherheits- und das Lebensmittelgesetz. Auch auf Nachfrage von Nationalrätin Moser bleibt der Bundesrat vage und orientiert sich an der vorherigen Stellungnahme.
Noch offen ist die Diskussion zur Interpellation von Sophie Michaud Gigon. Doch auch hier ist die Stellungnahme des Bundesrats wenig vielversprechend. Er bleibt hier ähnlich vage und verweist darauf, dass man rechtlich wenig Spielraum hat. Einer möglichen Lösung wie es die EU mit dem Digital Services Act anstrebt, steht der Bundesrat kritisch gegenüber.
Die Antworten des Bundesrats auf die Interpellationen zeigen auf, dass dieser den Status Quo grundsätzlich als ausreichend ansieht. Dies ist jedoch klar nicht der Fall. Darum ist es umso wichtiger, dass das Parlament die Problematik erkannt und erste Vorstösse eingereicht hat.
«Die Politik hat erkannt, dass gehandelt werden muss», sagt Peter Flückiger von Swiss Textiles. «Es kann nicht sein, dass Schweizer Unternehmen wegen Gesetzeslücken schlechter gestellt sind als ausländische Konkurrenten wie beispielsweise Shein oder Temu.».
Swiss Textiles kämpft zusammen mit dem Spielwarenverband Schweiz, Handel Schweiz und Swiss Retail an vorderster Front für verstärkte Produktkontrollen, gegen den unlauteren Wettbewerb und für die Pflicht einer Rechtsvertretung in der Schweiz für ausländische Onlinemärkte. Ausländische Markplätze profitieren momentan von besseren Rahmenbedingungen als sie für inländische Unternehmen gelten.
Das Parlament und der Bundesrat sind nun aufgefordert, die oben aufgeführten Geschäfte so bald wie möglich zu bearbeiten. Weiteres Abwarten ist falsch, da die Onlinehändler ihr Volumen immer weiter verbreitern. Je grösser deren Marktanteil, desto wichtiger sind gleiche Bedingungen. Daher fordert Swiss Textiles gleich lange Spiesse für alle!
Vorsitzender der Geschäftsleitung
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peter.flueckiger@swisstextiles.ch
Swiss Textiles
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