Swiss Textiles

Café Europe — 26.06.2023

Zürich - Ältere Arbeitnehmende sollen länger erwerbstätig bleiben, junge Menschen sollen zwingend in der Schweiz arbeiten dürfen, wenn sie dort ihre Ausbildung gemacht haben. Das sind einige der Lösungsvorschläge, die Swiss Textiles, economiesuisse und Schweizerischer Arbeitgeberverband im Kampf gegen Arbeitskräftemangel vorgestellt haben.

Wirtschaftsverbände stellen Lösungsvorschläge im Kampf gegen den Arbeitskräftemangel vor. Symbolbild: Joergelman/Pixabay

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Die Wirtschaftsverbände Swiss Textiles, economiesuisse und der Schweizerische Arbeitgeberverband haben gemeinsam Lösungsansätze gegen den sich verschärfenden Arbeitskräftemangel vorgestellt. Bei einem gemeinsamen Treffen in Bern schlugen sie einer Medienmitteilung zufolge vor, das inländische Arbeitskräftepotential besser auszuschöpfen sowie Zuwanderung weiterhin zu fördern.

Demnach können derzeit 130‘000 Stellen hierzulande nicht besetzt werden. Bis 2040 werden voraussichtlich 431‘000 Menschen im Arbeitsmarkt fehlen. Grund dafür ist der demografische Wandel. So gehen die geburtenstarken Jahrgänge aus der Baby-Boomer-Generation derzeit in den Ruhestand, gleichzeitig kommen nicht genug neue Arbeitskräfte nach.

Daher wollen die Verbände „zwingend“ Menschen in der Schweiz halten, die hier eine Ausbildung absolviert haben. Auch sollen Beruf und Familie besser vereinbar und Anreize für ältere Menschen geschaffen werden, länger erwerbstätig zu bleiben. Ausserdem soll der Staat das starke Stellenwachstum bei Bund, Kantonen und staatsnahen Betrieben drosseln, da es immer mehr Arbeitskräfte binde, die in der Privatwirtschaft gebraucht werden.

Auch soll die Schweiz ein Zuwanderungsland bleiben, denn insbesondere die Zuwanderung über die Personenfreizügigkeit „hilft eindeutig“. Darüber hinaus sollen die Produktivität gesteigert sowie eine starke Forschung und Innovationstätigkeit als Grundlage dafür gefördert werden. Weiterhin sind eine schlanke Regulierung und „ein hohes Mass an unternehmerischem Freiraum“ aus Sicht der Verbände nötig, „um auch künftig die Wertschöpfung steigern zu können“. ce/ko

Swiss-Textiles-Präsident Carl Illi betonte an der Medienkonferenz die Bedeutung der Personenfreizügigkeit für die Schweizer Textilbranche. Obwohl sich der Verband stark dafür engagiert, dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken, reichen diese Massnahmen nicht aus, den Bedarf an Fachkräften mit nur Schweizer Personen zu decken. Weitere Ausführungen in seinem Referat.

Valentin Vogt, Präsident Schweizerischer Arbeitgeberverband, Christoph Mäder, Präsident economiesuisse und Carl Illi, Präsident Swiss Textiles an der Medienkonferenz der Wirtschaft.