Café Europe — 26.07.2024

Albert Kriemler hat für John Neumeiers «Epilog» an der Staatsoper Hamburg die Kleider und Anzüge der Tänzerinnen und Tänzer entworfen. Kriemler ist Kreativdirektor des St.Galler Modehauses Akris und ein langjähriger kreativer Weggefährte des dienstältesten Ballettdirektors der Welt.

Albert Kriemler hat für John Neumeiers „Epilog“ an der Staatsoper Hamburg die Kleider und Anzüge der Tänzerinnen und Tänzer entworfen. Bild: Andreas Praefcke, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons
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Albert Kriemler hat laut einer Mitteilung die Tänzerinnen und Tänzer des Balletts «Epilog» an der Hamburger Staatsoper eingekleidet. Kriemler ist Creative Director des in St.Gallen ansässigen Modehauses Akris.

«Epilog» ist das 173. Werk von John Neumeier. Mit dessen Uraufführung am 30. Juni 2024 hat Neumeier seine 51-jährige Schaffenszeit als Intendant und Chefchoreograf des Hamburger Balletts beendet. Gleichzeitig eröffnete «das eher abstrakte Ballett der leisen Töne und subtilen Bewegungen» mit Musik von Franz Schubert, Richard Strauss und Simon & Garfunkel die 49. Hamburger Ballett-Tage.

Kriemler hat laut Akris die musikalischen Farben in den Kostümen sichtbar gemacht. So spiegele sich etwa das «berauschende Erleben des Lichts» in den fliessenden, buttergelben Crêpe-Georgette-Hosen der Tänzerinnen wider. Zu «Sound of Silence» des amerikanischen Folkmusik-Duos Simon & Garfunkel, das die Einsamkeit des modernen Menschen thematisiert, wählte der Designer greige Herrenanzüge im Stil des Film Noir der 40er Jahre.

Als langjähriger kreativer Weggefährte des dienstältesten Ballettdirektors der Welt arbeitete Kriemler fast 20 Jahre gemeinsam mit Neumeier an Ballettprojekten. «Mit John ist jedes Get-together ein Vorwärts», wird Kriemler zitiert. «Meine Passion ist, dass ,Epilog' die moderne Zeitlosigkeit im Hier und Jetzt erzählt, die ich in allen meinen Entwürfen lebe.»

Kriemler habe bei allen gemeinsamen Projekten in Wahrheit keine Kostüme geschaffen, so Neumeier, «sondern Kleider für Tänzerinnen und Tänzer. Diese ,Vermenschlichung' der theatralischen Garderobe deckt sich genau mit meinem Wunsch, nicht in erster Linie Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne zu sehen, sondern Menschen, die tanzen.» ce/mm

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