HeiQ hat in Schlieren sein Kompetenzzentrum eingerichtet, um mit der sogenannten Präzisionsfermentation biobasierte Materialien zu entwickeln. Im Labor programmieren Forscherinnen und Forscher Mikroben für Wundversorgung, Kosmetik, Textilien und Hygiene.
(CONNECT) HeiQ hat in Schlieren sein neues Labor für die Präzisionsfermentation aufgebaut. In dem neuen Kompetenzzentrum wird das Unternehmen biobasierte Hochleistungsmaterialien für Wundversorgung, Kosmetik, Textilien, Verpackungen, Reinigungsmittel und Wasseraufbereitung herstellen.
Präzisionsfermentation ist ein biotechnisches Verfahren, das gezielt entwickelte Mikroorganismen wie Bakterien, Hefen oder Pilze einsetzt. Diese werden so programmiert, dass sie in einem kontrollierten Bioprozess beispielsweise Proteine oder andere gewünschte Stoffe herstellen. Diese Technologie kommt ohne den Einsatz von Tieren aus und gilt als nachhaltig, effizient und vielseitig einsetzbar.
Das neue Labor ist so ausgestattet, dass es Mikroorganismenstämme entwickeln, die Fermentation optimieren und die Pilotprozesse weiterentwickeln kann. Es soll eine Brücke zwischen der Entdeckung und der vorkommerziellen Skalierung und Validierung schlagen.
In einer Mitteilung zitiert die Firma eine Marktstudie vom Oktober 2025, wonach der weltweite Markt von 4,25 Milliarden Dollar im Jahr 2024 auf 290,03 Milliarden Dollar im Jahr 2035 wachsen wird. Das entspricht einer jährlichen Wachstumsrate von 46,8 Prozent.
Das Unternehmen geht davon aus, dass das Verfahren jene Branchen revolutionieren wird, die traditionell von Erdgas, Erdöl oder landwirtschaftlichen Ressourcen abhängig sind: «Präzisionsfermentation ist ein Wendepunkt für die nachhaltige Materialwissenschaft», fasst Dr. Robin Temmerman, der Leiter von HeiQ Life Sciences, zusammen.
HeiQ ist eine Ausgliederung der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich, hat seinen Sitz im IJZ Innovations- und Jungunternehmerzentrum und ist Mitglied von Start Smart Schlieren. ce/mm
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